Es ist nie zu spät
Frau Noack haben wir in der Ideenwerkstatt für junge Familien in Sebnitz kennengelernt. Frei nach dem Motto „Lust auf Zukunft“ fand im Rahmen der Erarbeitung des Demografieleitbildes für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge eine spannende und kreative Ideenwerkstatt zum Thema Familienfreundlichkeit statt.
Frau Noack ist Diplom-Sozialpädagogin und seit 2013 Angestellte beim Internationalen Bund. Mit ihren zwei Kindern lebt sie seitdem in Sebnitz. Es ist schön zu hören, dass sie Sebnitz als ihr Zuhause bezeichnet, denn Frau Noack ist schon vor über 20 Jahren mit ihren Eltern nach München gegangen. Dort folgten Abitur, Diplom-Abschluss, die ersten Berufserfahrungen am Flughafen in München und ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt.
Vollgepackt mit Eindrücken und Lebenserfahrung ist Frau Noack heute eine glückliche und engagierte Mutter von zwei Kindern und lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Sebnitz. Als Gründe für ihre Rückkehr nennt sie die Einschulung ihrer beiden Söhne. „In Bayern hätte ich rein wirtschaftlich besser dagestanden, aber der Rückhalt der Familie ist mit Kleinkindern kaum aufwiegbar“, bestätigt Frau Noack. Familie vor Ort und ein gut funktionierendes soziales Netzwerk lassen Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen. Es bleibt einfach nicht aus, dass auch mal Familienmitglieder einspringen. Die beiden Kleinen haben den Schritt zurück in die Heimat im Handumdrehen bewältigt und fühlen sich wohl. Beim Besuch der Familie und in den Sommerferien durften die beiden sogar schon ab und zu mal die Kindergartenluft „daheim“ schnuppern und konnten so bereits erste Freundschaften knüpfen.
Die Wohnungssuche war kein Thema. „Im Gegensatz zu München bekommt man hier sofort einen persönlichen Termin mit dem Vermieter, anstatt mit 30 anderen Mitstreitern um eine kleine und teure Wohnung zu duellieren,“ scherzt die Rückkehrerin. Auch die Jobsuche hat sich problemlos gestaltet. Nach erster Orientierung und wenigen Gesprächen war die Jobsuche erfolgreich, denn Fachkräfte werden hier gesucht. Heute schätzt Frau Noack die kurzen Wege zwischen Kita, Schule, Job und Wohnung. Mit ihrer Heimat verbindet sie den Rückhalt der Familie, Zeit mit Freunden verbringen zu können, den Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und die Nähe zur Natur.
Den Rückkehrer/innen von morgen gibt sie den Tipp: „Wer mit dem Gedanken spielt, wieder hierher zu kommen, der sollte das Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt! Das Leben ist zu wertvoll, um jahrelang zu pendeln oder nur die Wochenenden zu Hause zu verbringen. Dort, wo das Herz schlägt, dort sollte man auch leben und arbeiten. Es kann nichts passieren – Fachkräfte werden hier gesucht, man findet einen Job, Kinderunterbringung ist möglich. Wer mit dem Gedanken spielt, der sollte jetzt handeln. Warten ist Lebenszeit! Es lohnt sich und es ist nie zu spät.“
Weitere Erfolgsgeschichten
Eine Initiative des Landratsamtes.
Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein vom Sächsischen Staatsministerium des Innern gefördertes Projekt nach der Richtlinie FR-Regio.